There is no rose


Weihnachtsmotetten aus 5 Jahrhunderten

There is no rose – of such vertu / Es ist kein Ros – hat solchen Ruhm, so beginnt eines der Liedtexte aus dem 14. Jahrhundert, die der englische Komponist Benjamin Britten (1913-1976) für seinen Liederzyklus “A Ceremony of Carols” als Textgrundlage ausgewählt hat. So umspannt das Eingangs- und gleichzeitig auch das zentrale Werk des Weihnachtsprogrammes sozusagen “in sich” schon den Zeitraum von fast 500 Jahren weihnachtlich-festlicher Chormusik, die der Kronenchor zu Gehör gebracht hat. Mitten im zweiten Weltkrieg, 1941-43 komponierte Britten den Zyklus für Knabenchor und Harfe. Ähnlich wie in den nur fünf Jahre vorher entstandenen Orffschen Carmina Burana sucht der englische Komponist in der Kombination der mittelalterlichen Texte mit rhythmus- und harmoniegewaltiger Vertonung eine “musikalische Ursprünglichkeit” von großer Wirkung zu erzielen. Julius Harrison arrangierte die Stücke 1955 für gemischten Chor. Den zeitlichen Antipoden gibt der wenig bekannte spanische Komponist Tomas Luis de Victoria (ca. 1548-1611) mit zwei Weihnachtsmotetten für Männerstimmen. Aus dem Avila der Mystikerin Theresa stammend, wird er in Rom Freund und Nachfolger Palestrinas am päpstlichen Seminar und komponiert Chormusik von seltener Emotionalität und Dichte. Wenig davon ist uns heute noch bekannt. Aber auch Bekanntes hört man zur Weihnacht immer wieder gern. Das “Deutsche Magnificat” von Heinrich Schütz (1585-1672), dem Venezianer unter den deutschen Komponisten des 17. Jahrhunderts und Andreas Hammerschmidts (1611-1675) Motette “Machet die Tore weit” – einmal in ungekürzter Fassung!, directors cut sozusagen – gehören bestimmt dazu. Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847) eröffnet mit seinen drei harmonisch äußerst dichten Motetten “Im Advent”, “Weihnachten” und “Am Neujahrstage” aus den “Sechs Sprüchen für achtstimmigen Chor”, Op. 79 den zweiten, “modernen” Teil, der mit dem Spätromantiker Eduard Karl Nössler (1863 – 1943) und seiner Weihnachtsmotette “Tröstet mein Volk”, Op. 39 überleitet zum Werk des führenden Chorerziehers unserer Zeit und ehemaligen Leiter des Riaskammerchores Uwe Gronostay, der das Werk des Vorherigen sehr schätzte. Mit Gronostays “Vier Weihnachtsliedern” für Frauenchor, Flöte, Harfe und Viola bringt der Kronenchor seine Verbundenheit zu Uwe Gronostay zum Ausdruck, aus dessen Schule die beiden Kronenchorleiterinnen Ulrike Grosch und Marie Louise Schneider “hervorgegangen” sind.

Konzerte
5. Dezember 2009 Sophienkirche in Berlin-Mitte
7. Dezember 2009 Ev. Kirche St.Peter und Paul auf Nikolskoe am Wannsee


Das 28. Projekt des Kronenchors