nunc dimittis

nunc dimittis
Die Grundlage für das Projekt des Kronenchores Friedrichstadt bildete die biblische Überlieferung des Lobgesanges des Simeons (aus Lukas 2,29-32). Jesus wird als Baby von seiner Eltern in den Tempel gebracht, um dem Herrn dargestellt zu werden. Dort begegnen sie dem greisen Simeon, der in Jesus den Heiland, den Erlöser Israels erkennt und Gott dafür mit einem Lobgesang preist: Nunc dimittis servum tuum Domine, * secundum verbum tuum in pace…. (Herr, nun lässet du deinen Diener in Frieden fahren…)
Das Nunc Dimittis mit seiner friedvollen Abschiedstimmung ist als Teil des Stundengebetes und der christlichen Gottesdienste über die Jahrhunderte von vielen Komponisten vertont worden.
Der Kronenchor führte Nunc Dimittis -Kompositionen von W. Byrd, H. Schütz, J.S. Bach, F. Mendelssohn Barholdy, J. Brahms u.a. auf.

Konzerte
12. November 2011 St. Marienkirche in Mitte
13. November 2011 Dorfkirche Marienfelde

Programmheft: nunc dimittis

Aus dem Programmheft: Nunc dimittis Der Lobgesang des Simeon
Im Text gleich nach der weithin bekannten Weihnachtsgeschichte berichtet das Neue Testament im Evangelium nach Lukas (2. Kapitel) von einer Begebenheit, die für die biblische Zeit zunächst alltäglicher fast nicht sein konnte. Der erst einige Wochen alte Jesus wird von seinen Eltern in den Tempel gebracht. Jesus als erstgeborener Sohn galt als Eigentum Gottes. Die so genannte Darstellung im Tempel diente der „Auslösung“. Außerdem war es zur Zeit Jesu Geburt jüdischer Brauch, dass eine Frau, die vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein galt, zum Tempel gehen und ein Opfer, meist in Form von Tauben, zur Reinigung darbringen musste. So pilgert die junge Familie also gemeinsam zum Tempel. Das mit dieser Bibelstelle in Verbindung stehende Fest heißt Mariä Lichtmess. Der frühere Name Mariä Reinigung ist bildlich noch greifbarer. Das Fest wird am zweiten Februar begangen, dem vierzigsten Tag nach Heilig Abend.

Wie die biblische Erzählung berichtet, hält sich in dem regen Betrieb im Tempel auch Simeon auf. Er wird als betagter israelitischer Prophet beschrieben, dem von Gott eingegeben wurde, er könne nicht eher sterben, bis dass er den Messias gesehen habe. Als Simeon und die junge Familie zufällig zusammentreffen, geschieht nach dem Lukasevangelium das Erstaunliche: Der Prophet erkennt in Jesus den Messias, den Heiland. Daraufhin nimmt er zur Verwunderung der Eltern den Säugling auf den Arm und stimmt einen Lobgesang an, dessen Grundtext wie folgt lautet:

Nunc dimittis servum tuum Domine, secundum verbum tuum in pace.
Quia viderunt oculi mei salutare tuum, quod parasti ante faciem omnium populorum,
lumen ad revelationem gentium et gloriam plebis tuae Israel.

Herr, nun lässest du deinen Diener im Frieden fahren, wie du gesagt hast;
denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
welchen du bereitet hast vor allen Völkern,
ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volks Israel.(Übersetzung Martin Luther)

Der Lobgesang ist fester Bestandteil im Gebetskanon der christlichen Kirchen. Beispielsweise ist er in der römisch- katholischen Liturgie Teil des Abendgebets (Komplet).

In seinem Konzert widmete sich der Kronenchor einem kleinen Ausschnitt aus der reichhaltigen A-cappella- Literatur zu diesem Lobgesang. Der Bogen spannte sich dabei vom Gregorianischen Choral über barocke und romantische Motetten bis hin zur Moderne. Ergänzt wurden die Stücke durch ausgewählte Orgelwerke und Choralbearbeitungen für Orgel.


Das 35. Projekt des Kronenchors