Frohes Locken



Weihnachten mit dem Kronenchor
Der Kronenchor bietet seinem Publikum zum ersten Mal ein Programm mit weihnachtlicher Musik.


Die Konzerte von “Frohes Locken” finden am 2. und 3. Adventssonntag 2000 statt.


Das Programm
Vorgestellt werden Musikstücke, die direkt oder im weiteren Sinne einen Bezug auf das Weihnachtsgeschehen aufweisen.

Gaudens in Domino, ein Conductus (Begleitgesang) vom Anfang des 15. Jh., der gesungen wurde, während die Heilige Schrift in feierlicher Prozession zum Lektorenpult getragen wurde, stimmt auf die frohe Kunde der weihnachtlichen Geschichte ein.

Der Text von Zoltán Kodálys Adventi ének (Komm, Emmanuel) ist adventlich. Er handelt von der frohen Erwartung und Vorbereitung auf die bevorstehenden Geburt Christi.

Daran schließen sich einige Stücke an, in denen Maria als Mutter von Jesus textlich im Mittelpunkt steht: Ave maris stella (Trond Kverno), Und unser lieben Frauen Traum (Max Reger) sowie Es ist ein Ros entsprungen (Michael Praetorius).

Das Krippengeschehen selbst rückt in Die Könige (Peter Cornelius), Ich steh’ an deiner Krippen hier (J. S. Bach) und Schlaf mein Kindelein (Reger) in den Blickpunkt.

Es folgt ein Stück aus Felix Mendelssohn-Bartholdys letztem und unvollendetem Oratorium “Christus”, das über das weihnachtliche Ereignis selbst hinausweist und dessen Bedeutung für den christlichen Glauben hervorhebt: Christus als der Erlöser der Menschheit, der zur Wahrheit und zum Leben führt (Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen).

Das Konzert schließt mit Mendelssohns berühmter Vertonung von Psalm 91, Verse 11 und 12, aus dem Oratorium “Elias”: Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

Musikalisch spannt das Konzert einen Bogen von dem liturgischen Gesang des frühen 15. Jh. und dem bekannten Weihnachtslied “Es ist ein Ros entsprungen” von Michael Praetorius vom Beginn des 17. Jh. über den Barock (Bach) und die Romantik (Mendelssohn, Cornelius und Reger ) bis zur Musik der zweiten Hälfte des 20. Jh. (Kodály und das 1976 komponierte “Ave maris stella” des Norwegers Trond Kverno). Einen Schwerpunkt bilden die romantischen Werke.

Dabei sei hervorgehoben, dass sowohl Cornelius als auch Mendelssohn einen engen Bezug zu Berlin aufweisen: Der Dichter und Musiker Cornelius studierte hier von 1844-1852, bevor er zu Liszt nach Weimar ging. Mendelssohn wuchs in Berlin auf und erhielt seine musikalische Ausbildung beim damaligen Leiter der Berliner Singakademie, Carl Friedrich Zelter. Dieser unterstützte den 20-jährigen Mendelssohn 1819 bei der ersten öffentlichen Wiederaufführung von J. S. Bachs Matthäus-Passion nach dessen Tod. 1832 verfehlte Mendelssohn knapp die Wahl zum Nachfolger seines Lehrers als Leiter der Singakademie. 1841 folgte er einem Ruf des Preussenkönigs Friedrich Wilhelm IV. zurück nach Berlin, um dort, neben seinem fortbestehenden Amt als Leiter des Leipziger Gewandhausorchesters, bei der Akademie der Künste eine neue Abteilung für Musik zu übernehmen und u. a. ein Musikkonservatorium aufzubauen. Enttäuscht, dass die erforderlichen Reformen in Berlin nicht wie erhofft vorankamen, reduzierte Mendelssohn jedoch schon im Herbst 1842 seine dortigen Pflichten. Fortan war er als Generalmusikdirektor für die Kirchenmusik zuständig und arbeitete in dieser Funktion insbesondere mit der Berliner Domkantorei zusammen. Für diese komponierte er u. a. vier seiner psalmvertonenden Kantaten, die sich stilistisch an den a-capella-Werken der frühen italienischen Meister orientieren. Im Herbst 1844 schließlich, aus anhaltender Unzufriedenheit über die Situation in Berlin, zog er sich bis auf einige Kompositionspflichten aus seinem dortigen Engagement zurück.



Das 13. Projekt des Kronenchors