AUF LIEBE

UND TOD


Konzerte
Sa, 21. November 2015 um 18 Uhr
Aula des Paul-Natorp-Gymnasiums Friedenau
Goßlerstrasse 13 – 15, 12 161 Berlin, U9 Friedrich-Wilhelm-Platz

So, 22. November 2015 um 18 Uhr
Konzertsaal der HfM Hanns Eisler im Marstall, Schlossplatz 7, Berlin-Mitte
Vortragsabend Chordirigieren – Klasse Prof. J.-P. Weigle


Kronenchor Friedrichstadt mit Alexandra Bartfeld und Matteo Gobbini, Klavier


AUF LIEBE UND TOD
Romantische Chormusik mit Werken von Brahms, Schumann, Schubert, Cornelius und
Peterson-Berger
Brahms, 12 Stücke aus Liebeslieder. Walzer op.52 für Chor und Klavier
Schubert, Ständchen für Frauenchor, Klavier, Mezzosopran
Schumann, Lied für Frauenchor und Klavier
Schumann, Der Wassermann für Frauenchor a cappella
Cornelius, Grablied, Mitten wir im Leben, Absolve Domine für Männerchor a cappella
Saint-Saëns, Dance macabre für Klavier zu vier Händen
Ravel, Pavane pour une enfante défunte für Klavier zu vier Händen
Ravel, Pavane de la belle aux bois dormant von Ravel für Klavier zu vier Händen
Peterson-Berger, Venevil, Juninatt, Killebukken, Stemning, Lokkeleg für Chor a cappella


Erst war die Idee: Liebesliederwalzer. Dann kam der Termin: Totensonntag. Große Entrüstung: das geht gar nicht! Dann Innehalten: doch, das geht, geht gut! Eigentlich sogar ausgesprochen angebracht, „im Angesicht des Todes“ auf das Leben zu verweisen. Denn schließlich erinnern wir uns doch, wenn wir an die Verstorbenen denken, an das Leben mit ihnen, an Liebe, Freude, Feste und Tanz. Also: Liebeslieder für die Toten statt Totenlieder für die Lieben.
So verbindet, verwebt das Programm, das unsere Chorleiterin Marie Eumont zusammengestellt hat, die scheinbaren Kontraste Trauer und Freude, Liebe und Schmerz zu einer Einheit, in der sich unser Leben im Totengedenken reflektiert.
„Mitten wir im Leben sind, von dem Tod umfangen“, so bringt es der Luthertext, von Peter Cornelius gesetzt, auf den Punkt. Nicht theologisch, aber mystisch-romantisch beschreibt auch Schumanns „Wassermann“ das „Sich-plötzlich-vom-Fest-Verabschieden-Müssen“.
Die Liebe als das Leben in Bewegung, im Tanz haltendes Mysterium: vielleicht kann man so das Kernmotiv von Johannes Brahms „Liebesliederwalzer op. 52“ von 1868 umreißen. Mit seiner Sammlung von Volksdichtungen aus Osteuropa (, nachgedichtet von Georg Friedrich Daumer,) suchte er wie etliche seiner Zeitgenossen den „Volkston“ als das Ehrliche, Authentische, was die Kunst mit dem „wahren Leben“ verbindet. Auch hier allerdings neigt sich der Walzerrhythmus oft ins Dramatische, erzählt nicht nur von Liebe, sondern auch von Enttäuschung, Trauer und Verlust.
Und nicht zuletzt versucht der schwedische Komponist Wilhelm Peterson-Berger (1867-1942) in seinen Chorstücken nach spätromantischen bis expressionistischen Dichtungen aus Schweden, Norwegen und Dänemark die Liebe und das Leben der Menschen in den Rhythmus, in Werden und Vergehen der Natur einzubinden:
Till sankte Hans är det lekar och dans,
Men sedan tror jag knappast att hon flätar sin krans.
Bis zum Sankt Hans (24. Juni) ist es Spiel und Tanz.
Aber dann glaub’ ich kaum, dass sie flicht ihren Kranz.


Material zum Download

KrCh_Programmheft_auf-liebe-und-tod_web_.pdf

druckfähiges Chorfoto : der Kronenchor 2014



Das 42. Projekt des Kronenchores.